
Wiederverwenden und Geld sparen: ReCup möchte, dass ?Coffee to go? gut für Gewissen und Geldbörse ist.
Der Pendler holt ihn sich am Bahnhof, die Studierenden in der Mensa: Kaffee zum Mitnehmen, den sogenannten Coffee to go, gibt es heute fast überall. Das Problem: Nach dem Genuss landen die leeren Behälter im Abfall. Rund 320.000 Coffee-to-go-Becher werfen die Menschen hierzulande laut der Deutschen Umwelthilfe weg ? und zwar pro Stunde. Das Start-up ReCup will den Müll jetzt eindämmen: Ein Pfandsystem mit wiederverwendbaren Plastik-Bechern soll den Coffee to go nachhaltiger machen. Außerdem spart der Kunde dabei auch noch Geld!
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Rabatt mit dem Mehrweg-Becher
Kaffee im Pfand-Becher kostet weniger als der in der Wegwerf-Version. ?Jedes Geschäft legt selbst fest, wie viel günstiger es den Kaffee im ReCup-Becher anbietet?, so Eckert. Derzeit sind es zwischen 10 und 60 Cent, die sich pro Tasse sparen lassen. Das ReCup-System erinnert an Glühwein-Stände auf dem Weihnachtsmarkt: Wer seinen Kaffee in einem Mehrweg-Becher mitnimmt, zahlt 1 Euro Pfand. Den gibt es bei der Rückgabe in teilnehmenden Cafés zurück. Welche Unternehmen dabei sind, zeigt die Karte auf der ReCup-Webseite. Später soll eine Smartphone-App den Kunden zur nächsten kooperierenden Filiale führen.
Pappbecher schwer zu recyclen
Die Wegwerf-Pappbecher für den heißen Kaffee sind nur aufwendig wiederverwertbar: Sie haben an der Innenseite eine Kunststoffbeschichtung, die das Recycling erschwert. Deswegen gehören sie auch nicht in den Papiermüll, sondern in den Haushaltsmüll. Um unnötigen Abfall zu vermeiden, berät die Regierung in Berlin derzeit über ein Becher-Pfandsystem für die Hauptstadt. Das Start-up Just swap it (zu Deutsch: ?Tausch es einfach aus?) hat dort bereits einen Pilotversuch mit Mehrweg-Bechern erfolgreich absolviert ? einer der Gründer wechselt gerade zu ReCup.
ReCup: Nicht die einzige Lösung
Außer ReCup gibt es diverse Mehrweg-Projekte für Kaffee in mehreren Städten. Hamburg hat bereits ein Pfandsystem des Kaffeehändlers El Rojito, Göttingen den FairCup und auch in Baden-Württemberg gibt es eine eigene Initiative. Auch bei Kaffee-Ketten wie Starbucks gibt es Rabatt bei Mehrweg-Bechern: Allerdings muss der Kunde seine eigene Tasse hier dabeihaben, um die 30 Cent Rabatt zu bekommen. Bei ReCup lässt sich der Becher im Geschäft ausleihen und zum Waschen wieder abgeben. Das ist für den spontanen Kaffeedurst deutlich praktischer.
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Hier gibt es ReCup schon
Nach der mehrmonatigen Testphase in Rosenheim ist ReCup seit Kurzem auch in München verfügbar. In zwei Monaten sollen auch die Bewohner von Berlin, Ingolstadt und Augsburg ihren Kaffee aus Pfandbechern trinken. ?Kunststoff ist extrem robust, lange nutzbar und lässt sich fast zu 100 Prozent recyclen?, sagt Mit-Gründer Fabian Eckert. Bis zu 500 Mal soll jeder einzelne Becher zum Einsatz kommen. Danach werden sie geschreddert und das Material zu etwas Neuem verarbeitet ? etwa zu Stoßstangen oder der Verkleidung eines Kaffeevollautomaten. Um zu zeigen, dass sein Pfandsystem die nachhaltigste Lösung für Coffee to go ist, erstellt das Start-up derzeit mit der Universität Augsburg eine Studie. ?Sollte sich herausstellen, dass unser System nicht nachhaltig genug ist, stellen wir es wieder ein?, verspricht Eckert.
ReCup: So machen Sie mit!
Sie führen ein Café oder einen Kiosk und wollen Ihren Kaffee in ReCup-Bechern anbieten? Die Gründer des Start-ups freuen sich über Ihre . ?Denn durchsetzen kann sich unsere Idee nur, wenn viele mitmachen?, stellt Eckert fest. Zudem können sich Café-Besitzer nun auch direkt über die Webseite registrieren: So soll die Teilnahme schneller möglich sein. Nachdem ein Vertrag unterzeichnet ist, schickt ReCup seine Becher an den neuen Kooperationspartner.
» Hier gibt es den ReCup schon: Liste der Cafés
ReCup: Die Macher
Fabian Eckert und Florian Pachaly haben sich über die Initiative ?Coffee to go again? kennengelernt, die sich politisch für Becherpfand engagiert. Vor dem Start von ReCup hat Eckert einen Master in Schweden mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeits-Management gemacht. Pachaly schloss ein duales BWL-Studium mit Praxisteil beim Mode-Label Marc O?Polo ab.