Smart und unkompliziert: Panasonic TX-49EXW604 im Test

Die Leuchtkraft des Panasonic EXW604 ist zwar nicht besonders hoch, doch dafür können die Bildschärfe, die Farben und die Bewegungsdarstellung überzeugen. LCD-typisch ist der kleine Blickwinkel. Außerdem fehlt ein 3D-Modus. Das Bedienkonzept und die Energieeffizienz sind zufriedenstellend.

Pro

  • Natürliche Farben
  • Gute Bild- und Bewegungsschärfe
  • Gute Ausstattung mit Anschlüssen und Apps
  • Einfache Bedienung

Kontra

  • Bild etwas dunkel

Testnote der Redaktion

2,29

gut

Nutzerwertung

Jetzt bewerten

Warum das Rad neu erfinden? Viele Käufer schätzen Panasonic-Fernseher wegen ihrer guten Ausstattung bei gleichzeitig logischer Bedienung. Da nimmt man gerne in Kauf, dass die Fernbedienung mit ihren großen, klar beschrifteten Tasten keine Schönheit ist. Wichtiger ist dagegen, dass der Daumen zuverlässig Programm- und Lautstärke-Wippen sowie die Menü-Tasten trifft. Das Bildschirmmenü mag im ersten Moment wegen seiner schier endlosen Länge und der hohen Detailtiefe erschrecken. Dafür ist es weniger verschachtelt als bei der Konkurrenz, sodass sich auch ungeübte Nutzer schnell zurechtfinden. Und die meisten Menüeinträge sind nur für die erste Installation interessant. Wenn überhaupt.

» Bestenliste Ultra-HD-Fernseher

Panasonic TX-49EXW604: Empfang auf allen Kanälen

In der Preis- und Größenklasse des neuen Panasonic gibt es fast nur noch Fernseher mit Ultra-HD-Bildschirmauflösung (3840×2160 Bildpunkte) statt Full HD (1920×1080). Mit einer Bildschirmgröße von 124 Zentimetern (diagonal gemessen, die TV-Breite beträgt etwa 110 Zentimeter) hat der TX-49EXW604 die Mindestgröße, in der die Vorteile der hohen Ultra-HD-Bildschirmauflösung aus normalen Betrachtungsabständen zur Geltung kommen. Selbst aus kurzem Abstand ist kein störendes Pixelraster zu erkennen. Nicht nur die Pixelzahl, auch die Ausstattung ist beachtlich: Der Fernseher ist für den Empfang von TV-Kost per Kabel-Anschluss, Satelliten-Schüssel und Zimmer- oder Außen-Antenne gerüstet (DVB-C, DVB-S2 und DVB-T2). Über alle Empfangswege gibt es inzwischen eine große Auswahl an HDTV-Programmen, per Satellit sogar einige wenige in Ultra-HD. Der Empfang verschlüsselter Bezahlsender (etwa HD+ per Satellit oder Freenet.TV per Antenne) ist mit dem passenen CI+-Modul im Steckplatz auf der Panasonic-Rückseite kein Problem. Der Panasonic TX-49EXW604 hat zudem drei HDMI-Buchsen, die reichen für die übliche Haushalts-Ausstattung an Blu-ray-Playern, Spielkonsolen und anderen Zuspielern. Für ältere Geräte ist außerdem ein Analog-Eingang vorhanden. Per USB und Heimnetzwerk lassen sich Fotos und Videos abspielen. Gegenüber den Vorgängermodellen hat Panasonic die dafür zuständige Player-Software verbessert, sodass jetzt neben einer vereinfachten Ansicht auch eine ausführliche Ordner-Ansicht verfügbar ist. Außerdem lässt sich eine USB-Festplatte am Fernseher als Videorecorder nutzen. Wie üblich formatiert der Fernseher die Festplatte für die Aufnahmen, die sich daher nicht mit anderen Geräten oder am PC abspielen lassen. Einige private TV-Sender lassen auch keine dauerhaften Aufnahmen zu, sondern nur maximal 90-minütiges Zwischenspeichern. Eine Sendung lässt sich also pausieren und zeitversetzt fortsetzen (Time-Shift), nicht aber Stunden oder Tage später anschauen.

11 TV-Geräte

Top-Fernseher für wenig Geld

HDR auf Sparflamme

Trotz seines relativ günstigen Preises ist der EXW604 HDR-tauglich. High Dynamic Range steht für einen größeren Farb- und Kontrast-Umfang und verspricht damit ein lebendigeres, knackigeres Fernsehbild. So sind etwa in einer Fußballübertragung bei tief stehender Sonne die Spieler auch im Schatten noch gut zu erkennen, ohne dass gleichzeitig sonnige Bereiche komplett weiß überstrahlen. Der Panasonic-Bildschirm ist mit 189 Candela aber nicht heller oder farbstärker als üblich. Der Fernseher stutzt daher das HDR-Material auf die Möglichkeiten des Bildschirms zurecht. Überraschend gut gelang dem Panasonic dafür die Wiedergabe von Bewegungen. Der Ton klingt etwas dumpf, da helfen auch die Einstellmöglichkeiten im Menü nicht weiter. Der Anschluss an Soundbars, Stereo- oder Surround-Anlagen ist aber problemlos. Im Menü lässt sich dazu zum Beispiel festlegen, ob der Kopfhörerausgang auf die Lautstärketasten der Fernbedienung reagieren soll. Eine Funk-Übertragung per Bluetooth auf Lautsprecher oder Kopfhörer ist leider nicht vorgesehen.

Der Firefox ist weg

Per Netzwerkanschluss und WLAN greift der Panasonic über die passenden Apps auf Streaming-Dienste wie Amazon Instant Video und Netflix zu. Auch Musik-Angebote und YouTube sind verfügbar. Panasonic nannte sein Betriebssystem in den letzten Jahren Firefox-OS. Jetzt ist der kleine Panda wieder verschwunden, sonst hat sich nichts geändert. Gut so. Für Netflix gibt es eine eigene Taste auf der Fernbedienung. Eine weitere Taste, leider ganz unten auf der Fernbedienung etwas schwer erreichbar, lässt sich mit einer beliebigen anderen App belegen. Gut: Die Ladezeiten sind genauso flott wie bei teureren Panasonic-Fernsehern. Damit andere Apps ähnlich flink abrufbar sind, lassen sich die Favoriten auf einen Start-Bildschirm legen. Das klappt auch mit Lieblingssendern ? unabhängig von ohnehin verfügbaren Sender- oder Favoritenlisten. Mehr als fünf bis zehn Favoriten sollten es aber nicht sein, sonst muss man wegen der Symbol-Größe zu viel im Menü blättern und verliert den Vorteil des Home-Menüs.

Privatsender und Pay-TV: Das müssen Sie wissen

Wie lassen sich Privatsender digital empfangen?

Für ältere und kleinere Fernseher bis 80 Zentimeter (32 Zoll) genügt oftmals die SD-Qualität, HDTV ist nicht zwingend notwendig. Dann klappt der Empfang mit allen Fernsehern, die für Kabel-TV DVB-C oder für Sat-TV DVB-S beherrschen. Ein spezieller Receiver oder ein CI-Modul sind für Privatsender in SD nicht erforderlich, die sind unverschlüsselt.

Wie lassen sich die HD-Programme der Privaten empfangen?

Die meisten Privatsender verschlüsseln ihre HD-Programme. Auch die lassen sich mit sehr vielen Fernsehern direkt und ohne zusätzlichen Receiver empfangen: Zum Entschlüsseln sind eine Smartcard und ein CI+ Modul erforderlich ? für Satellit von HD+ (zusammen 60 bis 80 Euro pro Jahr), für Kabel-TV vom jeweiligen Kabelnetzbetreiber (ähnliche Kosten wie per Sat). Das Modul mitsamt der Smartcard kommt in den entsprechenden CI+-Einschub auf der Fernseher-Rückseite, mit dem praktisch alle Geräte seit 2011 ausgestattet sind. Einziger Haken: Bei Fernsehern mit Aufnahmefunktion ist die je nach Sender und Programm gesperrt.

Kann man private HDTV-Programme nicht aufnehmen?

Aufnahmen ohne Einschränkungen der privaten HDTV-Programme klappen mit separaten Festplattenreceivern. Die müssen einen Einschub für die Smartcard von HD+ oder vom Kabelnetzbetreiber haben. Receiver mit CI+ eignen sich genauso schlecht wie Fernseher mit CI+. Festplattenreceiver für HD+ gibt es im Fachhandel, für Kabel-TV beim jeweiligen Kabelnetzbetreiber.

Gilt für den Empfang von Sky das Gleiche?

Die Programme von Sky empfangen Sie mit entsprechendem Abo genauso mit Smartcard und CI+-Modul. Smartcards der Kabelnetzbetreiber lassen sich mit Abo auch für Sky freischalten, bei Sat-Empfang schalten Sie die Sky-Smartcard für die privaten HD-Programme (HD+ Paket) frei. Das Sky-Programm ist so aber nur eingeschränkt nutzbar, Sky Anytime und Sky Box Sets etwa gibt es nicht.

Wie lassen sich Sky-Programme aufnehmen?

Sie nehmen Sky-Programme mit den Festplattenreceivern auf, die Sky für Sat und Kabel anbietet. Die erlauben auch den Zugriff auf die Box Sets und auf Sky Anytime. Die Aufnahmen lassen sich aber nicht von der Receiver-Festplatte auf ein anderes Gerät überspielen.

Ist es einfacher, auf den Empfang per Antenne umzusteigen?

Per Antenne empfangen Sie keine Sky-Programme, in immer mehr Regionen Deutschlands aber HDTV-Programme, auch von Privatsendern (DVB-T2 HD, Freenet.TV). Die privaten HD-Programme kosten knapp 6 Euro pro Monat und für Aufnahmen gelten die gleichen Einschränkungen wie bei HD+ (Sat) und Kabelempfang.

Bringt der Umstieg auf den Empfang per Internet Vorteile?

Gegenüber dem TV-Empfang via Satellit ist der Empfang per Internet flexibler, weil sich die TV-Programme im gesamten WLAN abrufen lassen und nicht nur an einer Sat-Dose. Damit punktet der Internet-Empfang auch gegenüber Kabel, außerdem sind die Kosten beim Web-Empfang oft niedriger. Anbieter wie Waipu bieten eine Aufnahmefunktion, aber auch da ist sie oft für Privatsender wie RTL eingeschränkt oder deaktiviert. Die Bildqualität ist je nach Anbieter etwas bis deutlich schlechter als per Kabel und Sat, auf großen Fernsehern ab 100 Zentimetern (40 Zoll) fällt das auf.

Panasonic EXW604: Größen und Varianten

Panasonic bietet die EXW604-Baureihe mit gleicher Technik in fünf Größen an. Kleinster davon ist der 102 Zentimeter große TX-40EXW604, gefolgt vom TX-43EXW604 mit 109 Zentimetern. Danach kommt der getestete TX-49EXW604 mit 123 Zentimetern sowie der nur rund 50 Euro teurere TX-55EXW604 mit 140 Zentimetern. Mit etwa 1.700 Euro deutlich teurer ist der 164 Zentimeter große TX-65EXW604. Alle Varianten gibt es auch mit silbernem statt schwarzem Rahmen, die haben dann ein S am Ende der Typenbezeichnung.

>direkt ansehen. hier gehts zum Presseartikel