Tesla Model 3: Hersteller will Produktion verzehnfachen

Tesla Model 3 © Tesla

Umgerechnet knapp 31.000 Euro soll das Model 3 kosten ? sofern Tesla den US-Preis ohne Steuer exakt umrechnet.

Campierende Fans vor den Läden, begeistertes Publikum bei der Premiere: Nein, Apple hat kein neues iPhone vorgestellt, sondern Tesla ein Auto. Der Rummel um den ersten Mittelklassewagen des Elektroautobauers ist riesig ? die Nachfrage auch. Innerhalb von drei Tagen waren bereits 275.000 Vorbestellungen für das Model 3 eingegangen, verkündete Tesla-Firmenchef Elon Musk auf Twitter. Unter dem tosenden Applaus der Anhänger enthüllte Musk, der wie üblich mit einiger Verspätung die Bühne enterte, am 31. März das Objekt der Begierde. Zum Vorschein kam ein Fünfsitzer in gewohnt elegantem Tesla-Design, der in der Basisvariante eine Reichweite von gut 345 Kilometern pro Batterieladung hat und sich in sechs Sekunden von 0 auf 60 Meilen (knapp 97 Kilometer) pro Stunde beschleunigen lässt.

Produktion bis 2018 verzehnfachen

Bis 2018 will Tesla die Produktion von 50.000 Fahrzeugen im Jahr 2015 auf 500.000 verzehnfachen. Ein kostspieliges Unterfangen. 1,8 Milliarden US-Dollar hat Tesla bereits eingesammelt ? dank Aktienplatzierung und des Geldes der vielen Vorbesteller des Model 3; die müssen bei einer Reservierung 1.000 US-Dollar hinterlegen. Trotzdem stornierten 8.000 Kunden ihre Bestellung und Tesla annullierte über 4.000 Reservierungen, da die Vermutung aufkam, Spekulanten stünden dahinter. Jetzt verkaufte die Firma zusätzlich Aktien im Wert von 1,4 Milliarden US-Dollar, um die Produktion zu beschleunigen. Erst vor einigen Tagen hatte Tesla bekannt gegeben, dass die Firma den ehemaligen Audi-Manager Peter Hochholdinger für die Produktion des Tesla Model 3 gewinnen konnte.

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Vorbestellungen ab sofort, Auslieferung später

Das Unternehmen will das Model 3 ab Ende 2017 ausliefern, allerdings musste Musk angesichts von Teslas Hang zu Verspätungen bei dieser Ansage selbst schmunzeln. ?Ich bin recht zuversichtlich, dass es nächstes Jahr wird?, sagte der Tesla-Chef unter dem Gelächter der Zuschauer. Bei anderen Modellen musste das Unternehmen die Premieren des Öfteren verschieben. Den Fans jedoch macht das offenbar nichts ? denn die bildeten vor den Filialen des Autoherstellers bereits am Vortag lange Schlangen, um möglichst weit oben auf der Liste der Käufer zu stehen. Offenbar ist das Vertrauen in die Marke riesig, denn die Zahl der Vorbestellungen überrascht selbst Tesla. So sehr, dass Musk offen Bedenken äußerte, dass der aktuelle Produktionsplan dem Ansturm nicht gewachsen sei und man sich nun Alternativen überlegen müsse.

Tesla braucht das Model 3 dringend

Hoffentlich geht das gut: Zwar verzeichnet Tesla momentan Tausende Bestellungen für das Model 3 und die Nachfrage nach Fahrzeugen des Herstellers war nie größer, aber zum jetzigen Zeitpunkt sind die meisten Aktionäre dennoch enttäuscht. Einer Unternehmensmitteilung zufolge lieferte Tesla im ersten Quartal 2016 14.820 Autos an die Kundschaft. Und obwohl das im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 50 Prozent bedeutet, verfehlte Tesla die eigene Vorhersage von 16.000 Fahrzeugen deutlich. Womöglich aus Sorge, Tesla könne dem Ansturm nicht gerecht werden und am Ende auch das Model 3 nicht in ausreichender Stückzahl auf die Straße bringen, sank die Aktie nachbörslich um 3 Prozent. Es scheint, als entscheide das Mittelklassemodell auch an den Finanzmärkten den langfristigen Erfolg der Firma.

Massenandrang bei Tesla: Alle wollen das Model 3. Am 31. März 2016 stellte CEO Elon Musk den erschwinglichen Stromer vor.

Tesla Model 3: Mittelklasse-Stromer endlich vorgestellt

Tesla Model 3: Günstiges Einstiegsmodell

Der Preis des Model 3 beträgt 35.000 US-Dollar (knapp 31.000 Euro), dürfte aber durch staatliche Vergünstigungen noch deutlich sinken. Tesla bietet damit erstmals ein für die breite Bevölkerung erschwingliches Modell an, das man in hoher Stückzahl fertigen will. Bislang verkauft das 2003 gegründete Start-up mit der Oberklasse-Limousine Model S und dem Luxus-SUV Model X Premium-Fahrzeuge, die mehr als doppelt so teuer sind.

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Tesla Model 3: Fahrzeugdaten

Auch nach der Präsentation sind Technik-Liebhaber kaum schlauer: Viele Details zur Motorisierung nannte Musk nicht. Fakt ist: Das Model 3 ist schnell, hält relativ lange durch und dürfte in diversen Versionen kommen, die sich (wie beim Model S) vor allem in Sachen Antrieb und Reichweite unterscheiden. Während der Präsentation verriet Musk immerhin, dass jedes Model 3 die bekannte Autopilot-Funktion an Bord hat.
(Mit Material der dpa)

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