
Kurz nicht aufgepasst und die Falle schnappt zu. Seien Sie auf der Hut!
Alter Trödel, zu viel Zeug? Ab damit zum Flohmarkt! Doch wer langes Rumstehen und frühes Aufstehen nicht mag, stellt Gebrauchtes gern online zum Verkauf, etwa bei Ebay-Kleinanzeigen. Keine Gebühren, große Kundschaft ? das macht den Online-Flohmarkt immer beliebter. Leider auch bei Betrügern: Mit dem sogenannten Dreiecksbetrug machen Abzocker derzeit dreist Kasse. Im Gegensatz zu vielen anderen Betrugsmaschen sind hier nicht Käufer, sondern Verkäufer im Visier. Doch es gibt noch mehr! COMPUTER BILD erklärt Ihnen die fiesen Tricks der Betrüger.
Diese Angebote sind bei Ebay verboten!
30 Fälle
Hier gilt: Auktion untersagt
Dreiecksbetrug: So funktioniert die Masche
Der Trick ist ebenso gemein wie genial: Sie stellen ein iPhone zum Verkauf. Der Betrüger entdeckt das Inserat und stellt nun ebenfalls ein iPhone zum gleichen Preis in die Kleinanzeigen. Gleichzeitig gibt er sich bei Ihnen als Interessent aus. Er gibt an, das Gerät gleich kaufen und bezahlen zu wollen, und schlägt eine PayPal-Zahlung oder Banküberweisung vor. Sie geben ihm als Verkäufer arglos die entsprechenden Daten. Damit hat der Betrüger das erste Ziel seines Plans erreicht. Nun wartet der Betrüger darauf, dass ein Interessent das Gerät kauft, das der Kriminelle selbst annonciert hat. Dieser Käufer bekommt dann vom Betrüger Ihre Zahlungsdaten und bezahlt brav das gekaufte Gerät. Weil das Geld auf Ihrem Konto eintrifft, schöpfen Sie keinen Verdacht, senden das iPhone los ? und der Betrug ist perfekt. Denn der Betrüger erhält ihr iPhone, für das jemand anders bezahlt hat. Der eigentliche Käufer wartet aber vergeblich auf die Ware und verlangt nach einer Weile direkt bei PayPal sein Geld zurück. Der Betrüger ist dann natürlich längst untergetaucht und nicht mehr zu erreichen, denn meist steckt hinter der Adresse eine leerstehende Wohnung mit gefälschtem Briefkasten-Schild.

Zur Veranschaulichung: Der Dreiecksbetrug wirkt kompliziert, ist für den Betrüger aber denkbar simpel.
PayPal-Betrug: Zahlung als Falle
Wer nun der Dumme ist, hängt von der Bezahlart ab. Bei Überweisung steht der ?echte? Käufer mit leeren Händen da. Er hat bezahlt, bekommt aber keine Ware. Der Verkäufer ist aus dem Schneider, wenn er den Versand nachweisen kann. Anders sieht die Lage bei PayPal-Zahlungen aus. In diesem Fall greift der Käuferschutz, der ?echte? Käufer erhält den Betrag zurück ? der Verkäufer ist der Gelackmeierte. Denn nur wenn die Adresse auf dem Versandetikett mit der Adresse in der PayPal-Zahlung übereinstimmt, entscheidet die Plattform zu Ihren Gunsten. Stimmen die Daten nicht, geht PayPal davon aus, dass die Ware nicht verschickt wurde. Achten Sie daher unbedingt auf die korrekte Adresse in der Zahlung.
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Ebay-Kleinanzeigen: Der Abholtrick
Gleiche Plattform, ähnliche Masche: Beim Abholtrick will der Betrüger unbedingt per PayPal bezahlen. Er überweist die fällige Summe und schlägt vor, dass ein Bekannter die Ware abholt. Geht die Übergabe wie verabredet über die Bühne, schnappt die Falle zu. Denn der Betrüger behauptet später, die Ware nie erhalten zu haben. So bekommt er das Geld von PayPal zurück und hat sowohl die Ware als auch das Geld. Der Verkäufer hat dagegen schlechte Karten, denn er kann nicht beweisen, den Artikel geliefert zu haben. Anders wäre es bei einem versicherten Paketversand, da hat der Verkäufer den Beleg samt Sendungsnummer als Beweis. Akzeptieren Sie bei Abholung nur Bargeld oder eine vorab ausgeführte Überweisung.
Offenbar keine Einzelfälle
Wie weit verbreitet solche Maschen sind, hat COMPUTER BILD in einem Experiment überprüft. Als Honigtopf setzten die Redakteure ein nagelneues iPhone 7 sowie ein MacBook Pro bei Ebay-Kleinanzeigen ein. Prompt meldeten sich windige Gestalten. Das MacBook wollte sich ein Betrüger per Dreiecksbetrug unter den Nagel reißen, beim iPhone 7 probierte ein anderer die Abholmasche. Erkenntnis des Versuchs: Betrügereien sind keine Seltenheit.
Die Verbraucherzentrale Sachsen warnte vor Kurzem, Ebay-Kleinanzeigen selbst hält sich bedeckt. Der Plattformbetreiber präsentiert auf seiner Internetseite zwar Tipps für einen sicheren Verkauf und Kauf, doch bei Angelegenheiten zwischen Käufer und Verkäufern hält er sich raus. Sind Sie Opfer einer dieser Maschen geworden? Dann stellen Sie auf jeden Fall Strafanzeige bei der Polizei. Auch wenn Sie Geld und Ware vermutlich so schnell nicht wiedersehen.
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